Generalversammlung 2025 | Aus EWA-energieUri wird energieUri

397 Aktionärinnen und Aktionäre sowie Gäste folgten der Einladung zur 130. ordentlichen Generalversammlung von EWA-energieUri. An dieser konnten Verwaltungsrat und Geschäftsleitung ein erfreuliches Ergebnis präsentieren. Die Versammlung stimmte der Namensänderung von EWA-energieUri zu energieUri nahezu einstimmig zu.

Das Jahr 2025 ist für energieUri ein historisches Jahr: Genau vor 130 Jahren, im Jahr 1895, wurde das Unternehmen gegründet. Verwaltungsratspräsident Kurt Schuler nahm dies in seiner Begrüssungsansprache auf. Er sagte: «Noch im 19. Jahrhundert haben visionäre Urner mit dem Bau des Kraftwerks in Bürglen das erste Kapitel in der erfolgreichen Firmengeschichte von energieUri geschrieben. 130 Jahre später hat diese Geschichte unzählige Kapitel: Aus dem damaligen Energieversorger ist ein umfassender und inzwischen schweizweit tätiger Energiedienstleister geworden.» Ein Teil dieser Erfolgsgeschichte ist für Kurt Schuler auch das grosse Engagement von energieUri rund um den Zubau von erneuerbaren Energien. Seit 2006 hat energieUri mit Partnern rund 140 Millionen Franken in die Wasserkraft investiert und 13 neue Wasserkraftwerke gebaut oder erweitert. «Was dabei oft vergessen wird: Von diesen 140-Millionen-Franken-Investitionen sind 80 Prozent, oder umgerechnet über 110 Millionen Franken, in Form von Aufträgen an lokale Unternehmen in Uri geflossen», betonte Kurt Schuler. Von diesem grossen Know-how profitieren inzwischen zahlreiche Kraftwerksbetreibende in der ganzen Schweiz, welche ihre Kraftwerke von energieUri in der 24h-Leitstelle in Altdorf betreiben und bewirtschaften lassen. Für Kurt Schuler ist deshalb klar: «EnergieUri ist auch der richtige Partner für den Kanton Uri und die Korporation Uri, beispielsweise rund um die komplexe Energiebewirtschaftung beim Kraftwerk Lucendro oder die anstehende Rekonzessionierung der Reusskaskade.»

Dynamisches Marktumfeld mit Chancen und Herausforderungen

Im Jahresbericht konnte Werner Jauch, Vorsitzender der Geschäftsleitung von energieUri, den anwesenden Aktionärinnen und Aktionären sowie den zahlreich erschienenen Gästen aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft ein arbeitsreiches, aber auch erfolgreiches Geschäftsjahr der energieUri-Gruppe mit zahlreichen Meilensteinen präsentieren. Dazu zählen unter anderem die grosse Zustimmung der Bevölkerung von Spiringen wie auch die Erteilung des Baurechts der Korporation Uri für die erste Zentralschweizer alpine Photovoltaikanlage in der Sidenplangg. Ebenfalls zu den Meilensteinen zählen die Inbetriebnahme der Baustromversorgung für das grosse Sanierungs- bzw. Neubauprojekt am Axen und die verschiedenen Infra-Grossprojekte, darunter der Projektabschluss des Urner Kantonsspitals oder die Beleuchtungssanierung im bestehenden Gotthard-Strassentunnel. Werner Jauch wies aber daraufhin: «All diese Meilensteine sind aber keine Selbstverständlichkeit. Das Marktumfeld ist und bleibt weiterhin dynamisch und anspruchsvoll.» Zu den zentralen Herausforderungen zählt der Vorsitzende der Geschäftsleitung unter anderem die volatilen Marktpreise und die zunehmend anspruchsvolle Systemstabilität, die durch den starken Ausbau der dezentralen Photovoltaik-Produktion hervorgerufen wird. Auch das neue Stromgesetz bringt neben den Chancen für energieUri auch zahlreiche neue Regulierungen mit sich: «Diese neuen Regulierungen und Abgaben haben oftmals auch Kosten für unsere Kundinnen und Kunden zur Folge, die wir wiederum weiterverrechnen müssen», zeigte Werner Jauch auf und fügte hinzu: «Es wäre darum wünschenswert, wenn Bundesbern diese Regulierungen mehr nach dem Verursacherprinzip umsetzen würde.»

Erfreuliches Jahresergebnis

Beim Jahresergebnis konnte Werner Jauch eine gestiegene Stromproduktion und damit verbunden auch einen höheren Stromabsatz präsentieren. In Bezug auf die Energieproduktion sagte Werner Jauch: «Im langjährigen Vergleich war das Geschäftsjahr 2023/24 ein überdurchschnittliches Produktionsjahr. Dazu beigetragen haben die hohe Verfügbarkeit unserer Kraftwerke mit 98,6 Prozent und die optimale Bewirtschaftung durch unser energieUri-Kraftwerksteam.» Das Betriebsergebnis wie auch das Unternehmensergebnis der energieUri AG und der energieUri-Gruppe ist im vergangenen Geschäftsjahr leicht gestiegen. Werner Jauch dazu: «Der Hauptgrund dafür ist das gute Ergebnis unserer verschiedenen Partnerwerke. Das unterstreicht, dass sich unsere konsequente Ausbaustrategie rund um den Zubau von erneuerbaren Energien im Kanton Uri bewährt.» Die gesamte Wertschöpfung der energieUri-Gruppe hat im vergangenen Geschäftsjahr zum zweiten Mal in der Unternehmensgeschichte die 50-Millionen-Grenze übertroffen und beläuft sich auf 54 Millionen Franken. Die Beiträge der energieUri-Gruppe an die öffentliche Hand beliefen sich im vergangenen Geschäftsjahr auf 15,3 Millionen Franken. «Das entspricht über 400 Franken pro Einwohnerin bzw. Einwohner im Kanton Uri», erklärte Werner Jauch. Mit rund 370 Mitarbeitenden – darunter 80 Lernenden in 14 Berufsbildern – zählt energieUri zudem zu den grössten Arbeitgebern in Uri. Aufgrund des guten Geschäftsgangs beantragte der Verwaltungsrat der Generalversammlung auch in diesem Jahr eine Dividendenauszahlung von 38 Franken pro Aktie, der die Versammlung zustimmt. Auch diese kommt mehrheitlich Uri zugute.

Ausblick Geschäftsjahr 2024/25

Auch im Geschäftsjahr 2024/25 stehen beim Urner Energiedienstleister verschiedene spannende Grossprojekte an: Darunter die Inbetriebnahme der Wasserstoffproduktionsanlage der H2Uri beim Kraftwerk Bürglen, die Baustarts für die erste Urner Batteriegrossspeicheranlage im Plattischachen beim Kraftwerk Arniberg sowie die Weiterentwicklung der APV Sidenplangg und vom Kraftwerk Meiental. Mit dem Start der Tunnelbohrmaschinen für den 2. Gotthardstrassentunnel beginnt auch die Hauptphase der Energielieferung für dieses Jahrhundertprojekt. Insgesamt werden 650 Gigawattstunden Strom benötigt, davon entfallen 350 Gigawattstunden auf die Urner Nordseite. Die energieUri-Leitstelle in Altdorf ist für die komplette Strombedarfsplanung der Baustellen auf der Nord- und Südseite verantwortlich. Darüber hinaus werden auch im Geschäftsjahr 2024/25 die umfassenden Dienstleistungen rund um die Erweiterung des Infrastruktursockels in Andermatt für die langjährige Partnerin Andermatt Swiss Alps weitergeführt.

Von Uri für Uri – oder ganz einfach: energieUri

Anlässlich der Generalversammlung stimmte das Aktionariat auch der Namensänderung von EWA-energieUri zu energieUri praktisch einstimmig zu. Verwaltungsratspräsident Kurt Schuler erinnerte vorab: «Dieser Schritt wurde bereits 2021 bei der Umbenennung von EWA zu EWA-energieUri als zweite Etappe geplant. Gleichzeitig trägt energieUri auch der Mehrheit der Urner öffentlichen Hand, bestehend aus dem Kanton Uri, der Korporation Uri und den Urner Gemeinden, stärker Rechnung.» Der 2021 neu geschaffene Auftritt bleibt unverändert. Lediglich das Logo wird zu gegebener Zeit noch weiterentwickelt, was dadurch wenig Kosten verursacht. Zum Abschluss der Generalversammlung stand noch die Verabschiedung von Martin Schwab auf der Traktandenliste. Martin Schwab war seit 2022 Mitglied des Verwaltungsrats. Als Nachfolger für ihn wurde Stephan Hirsch, Leiter Corporate Development bei der CKW AG, gewählt.

Werner Jauch, Vorsitzender der Geschäftsleitung von energieUri, bei seinen Ausführungen zum Jahresbericht

Verwaltungsratspräsident Kurt Schuler (rechts) mit dem neu gewählten VR-Mitglied Stephan Hirsch