Anspruchsvolles Geschäftsjahr für die EWA-energieUri-Gruppe

Die Verwerfungen am Stromgrosshandelsmarkt, die Engpässe und Preissteigerungen beim Material sowie die teilweise unterdurchschnittliche Eigenproduktion infolge Trockenheit stellten im vergangenen Geschäftsjahr grosse Herausforderungen an die EWA-energieUri-Gruppe. Trotz all dieser Schwierigkeiten hat der Urner Energiedienstleister das Geschäftsjahr 2021/2022 gut gemeistert. Das ist unter anderem auch der fokussierten Strategie mit dem integrierten Geschäftsmodell zu verdanken. Diese hat sich in diesem anspruchsvollen Marktumfeld bewährt.

Die gestiegenen Grosshandelsmarktpreise führten bei der Direktvermarktung der Kundenkraftwerke im vergangenen Geschäftsjahr 2021/22 bei der EWA-energieUri-Gruppe zu einer höheren Gesamtleistung von total 135,8 Mio. CHF. Dieser Mehrumsatz kommt aber nicht EWA-energieUri zugute, sondern wird direkt an den Bund weitergegeben, welcher den Mehrwert abschöpft. Mit rund 16 Mio. CHF tätigte die Gruppe erneut hohe Investitionen in die Urner Versorgungssicherheit. Die gesamte Wertschöpfung der EWA-energieUri-Gruppe belief sich auf 46,2 Mio. CHF. Besonders hervorzuheben ist, dass davon rund 98 % im Kanton Uri bleiben. Gemeinden, Kanton und Korporation profitieren in Form von Abgaben und Steuern von 10,6 Mio. CHF. Der Jahresgewinn beträgt 5,7 Mio. CHF und liegt damit unter dem Vorjahrsniveau.

Rückgang bei der Stromproduktion aufgrund Trockenheit

273 Mio. Kilowattstunden erneuerbaren und CO2-freien Strom produzierten die Kraftwerke inklusive der Partnerwerke der EWA-energieUri-Gruppe im Geschäftsjahr 2021/22. Das ist weniger als im Vorjahr. «Hauptgrund dafür war die Trockenheit während dem gesamten Geschäftsjahr und damit verbunden die ausbleibenden Niederschläge», erklärt Werner Jauch, Vorsitzender der Geschäftsleitung von EWA-energieUri und ergänzt: «Erfreulich hingegen ist die sehr hohe Anlagenverfügbarkeit von 99.7 %. Die Basis dafür ist der professionelle Unterhalt und die optimale Bewirtschaftung durch unsere Fachleute.» Seit kurzem liefert mit dem KW Palanggenbach ein weiteres Kraftwerk, welches EWA-energieUri zusammen mit Partnern realisiert hat, erneuerbaren Strom aus Urner Wasserkraft. Das KW Palanggenbach ist das 12. Neubauprojekt in den letzten rund 12 Jahren. Werner Jauch ist überzeugt: «Dieser Zubau in den vergangenen Jahren ist ein wichtiger Beitrag zur Versorgungssicherheit. Trotz diesem Zubau ist die Abhängigkeit aber vor allem im Winterhalbjahr für uns nach wie vor eine grosse Herausforderung. Die von uns angestrebte Nutzung des KW Lucendro ab 2025 würde helfen, diese Abhängigkeit merklich zu verringern.» Und Jauch ergänzt: «Um die Winterlücke in der Schweiz zu verkleinern, braucht es zudem konsequent einen weiteren Zubau der erneuerbaren Energien mit hohem Winterstromanteil im Inland – auch in Uri. Hier stehen für uns Wasserkraft, Windkraft und die Alpine Photovoltaik im Vordergrund.»

Energiesystem als Ganzes betrachten

Eine grosse Nachfrage spürt EWA-energieUri zurzeit bei den integrierten Gesamtenergielösungen, kurz: SmartEnergy. So konnten im vergangenen Geschäftsjahr sowohl für Unternehmen wie auch Private zahlreiche Gesamtenergielösungen installiert werden. Die SmartEnergy-Lösungen von EWA-energieUri koppeln die verschiedenen Sektoren «Strom», «Wärme/Kälte» und «Mobilität» und optimieren so das Gesamtenergiesystem. «Diese Kopplung ist entscheidend. Nur wenn wir das Energiesystem als Ganzes optimieren, gelingt es uns die Dekarbonisierung dieser drei Sektoren erfolgreich umzusetzen und so den wichtigsten Beitrag zur Klimawende zu leisten», ist Werner Jauch überzeugt. Mit dem Bau der ersten Wasserstoffproduktionsanlage der Zentralschweiz, beim Kraftwerk Bürglen, setzt EWA-energieUri eine besonders innovative Sektorkopplung um. Neben der Produktion von Grünem Wasserstoff mit der Energie aus Wasserkraft und Photovoltaik wird die Abwärme der neuen Anlage und des bestehenden Kraftwerkbetriebs genützt, um einen Nahwärmeverbund in der Gemeinde Bürglen zu realisieren.

Schweizweit im Einsatz

Zusammen mit anderen Urner Elektroinstallateuren werden aktuell im Kanton Uri in Arbeitsgemeinschaften bei verschiedenen Grossprojekten Installationsarbeiten geleistet, darunter bei der Sanierung des Trakts D vom Kantonsspital Uri. Das Know-how der Fachleute von EWA-energieUri ist auch bei nationalen Projekten gefragt: Neben der Baustromversorgung für die Bauarbeiten des zweiten Gotthard-Strassentunnels ist EWA-energieUri für das ASTRA auch auf der A2-Nordrampe im Einsatz. In einer Arbeitsgemeinschaft werden dort zur Erhöhung des Sicherheitsniveaus neue Beleuchtungsanlagen in den Paffensprung- und Ripplistal-Galerien installiert. In der ganzen Schweiz unterwegs sind die Kraftwerk-Spezialisten von EWA-energieUri. Aktuell laufen unter anderem Projekte für Aventron beim KW Laufen im Baselland oder für die Schweizer Salinen beim Kraftwerk Bex im Kanton Waadt.

Weitere Innovationen geplant

Grossen Stellenwert für den Urner Energiedienstleister hat die kontinuierliche Digitalisierung. Das vor einem Jahr eingeführten Kundenportal wird Ende Jahr mit einer App erweitert, um direkt via Smartphone auf die aktuellen Verbrauchsdaten zuzugreifen und – beispielsweise bei einem Stromausfall – Push-Mitteilungen zu erhalten. Neu ist auch der kürzlich eingeführte Heizungsrechner. Mit diesem einfachen Online-Tool bietet EWA-energieUri seinen Kundinnen und Kunden nach dem beliebten Solarrechner einen weiteren Service an, wo simpel die Investitionskosten und die Wirtschaftlichkeit einer CO2-freien Heizung berechnet werden. Die fortlaufende Digitalisierung erfordert aber auch ein grosses Know-how im Bereich Cybersicherheit. Hier ist die ComDataNet AG für Kundinnen und Kunden der optimale Ansprechpartner. Die im letzten Frühling erfolgreich abgeschlossene Cyber-Seal-Zertifizierung bestätigt dies.

Hoher Stellenwert: Aus- und Weiterbildung

«Unser gutes Ergebnis in diesem äusserst anspruchsvollen Geschäftsjahr ist ein grosser Verdienst unserer rund 360 Mitarbeitenden. Nur dank ihres engagierten Einsatzes stehen wir in diesem herausfordernden Marktumfeld stabil da. Ihnen gebührt ein grosses Dankeschön», so Werner Jauch. Damit dieses Know-how auch in Zukunft im Unternehmen vorhanden ist, bildet EWA-energieUri als grösster Urner Ausbildungsbetrieb aktuell 80 Lernende in 13 Berufsbildern aus. Daneben legt der Urner Energiedienstleister auch einen grossen Fokus auf die individuelle Weiterbildung. Dieses Wissen wird auch zukünftig entscheidend sein. Die Energiewelt und mit ihr die Versorgungssicherheit stehen zurzeit stark im Fokus. EWA-energieUri ist gut aufgestellt, um auch in Zukunft diese Herausforderungen zu meistern.