EWA-energieUri präsentiert der Generalversammlung einen soliden Jahresabschluss

Rund 420 Aktionärinnen und Aktionäre, darunter zahlreiche Gäste, folgten am Mittwoch, 25. Januar 2023, der Einladung von EWA-energieUri zur 128. Generalversammlung im Theater Uri in Altdorf. Der Urner Energiedienstleister konnte trotz zahlreichen Herausforderungen den Anwesenden ein solides Ergebnis präsentieren.

«Turbulente Zeiten». Unter diesem Titel stand das Eröffnungsreferat von Verwaltungsratspräsident Martin Schwab an der diesjährigen Generalversammlung von EWA-energieUri. Er zeigte auf, wie es in der Schweiz zu einer drohenden Strommangellage kommen konnte. Das Grundproblem ist die heutige Winterversorgung, welche stark von Importstrom abhängig ist. Zukünftig wird durch den Ausstieg aus der Kernenergie und der Dekarbonisierung von Wärme und Verkehr die Lücke in den Wintermonaten noch grösser werden. Für Martin Schwab ist deshalb klar, dass es nun zeitnah wirksame Massnahmen braucht: «Entscheidend ist, dass der Ausbau der Erneuerbaren in der Schweiz massiv beschleunigt wird. Da wir aber nicht wissen, wie stark sich in den nächsten Jahren die Erneuerbaren ausbauen lassen, brauchen wir zur Sicherung der Versorgungssicherheit Backup-Kraftwerke ohne Technologie-Tabus. Eine Bereitstellung von in allen denkbaren Szenarien ausreichenden Produktionskapazitäten ist der Königsweg, um volkswirtschaftlich schädliche Preise zu verhindern, wie wir sie in den letzten Monaten gesehen haben.» Er ist überzeugt, dass EWA-energieUri dafür gut aufgestellt ist: «Mit dem grossen Know-how aus den zahlreichen Kraftwerksprojekten wird EWA-energieUri auch zukünftig einen massgeblichen Beitrag leisten.»

Anspruchsvolles Geschäftsjahr

Werner Jauch, Vorsitzender der Geschäftsleitung von EWA-energieUri, präsentierte im zweiten Teil der Generalversammlung das Geschäftsjahr 2021/22. Die Verwerfungen am Stromgrosshandelsmarkt, die Engpässe und Preissteigerungen beim Material sowie die infolge Trockenheit teilweise unterdurchschnittliche Eigenproduktion stellten im vergangenen Geschäftsjahr grosse Herausforderungen an die EWA-energieUri-Gruppe. Aufgrund der Energieknappheit ist zudem die Versorgungssicherheit in ganz Europa ein zentrales Thema geworden. «Auch bei EWA-energieUri haben wir verschiedene Vorkehrungen für eine mögliche Strommangellage getroffen und zusammen mit unseren Kundinnen und Kunden sowie den Behörden zahlreiche Vorbereitungen umgesetzt», erklärte Werner Jauch.

Zahlreiche Highlights

Neben den verschiedenen Herausforderungen konnte Werner Jauch an der diesjährigen Generalversammlung aber auch auf viele Highlights zurückblicken. Darunter die frühzeitige Inbetriebnahme des jüngsten Partnerwerks, dem KW Palanggenbach, oder die Gründung der H2Uri AG, wo EWA-energieUri zusammen mit AVIA Schätzle den Grundstein für die Urner Wasserstoffwirtschaft gelegt hat. Als weiteres Highlight wies Werner Jauch auf die erfolgreich angelaufene Baustromversorgung und Energielieferung beim zweiten Gotthardstrassentunnel hin und hob die gefragten Dienstleistungen der Elektrogebäudetechnik sowohl bei kantonalen wie überregionalen Grossprojekten hervor. Auch die integrierten Gesamtenergielösungen – bei EWA-energieUri besser bekannt unter SmartEnergy – waren im vergangenen Geschäftsjahr wieder sehr gefragt: Aktuell setzt der Urner Energiedienstleister eine solche CO2-freie Gesamtenergielösung mit Photovoltaik, Wärme- & Warmwasserbereitstellung sowie Ladelösungen für die Elektromobilität bei der Überbauung Strickermatte beim Kantonsbahnhof in Altdorf um – alles vernetzt mit einer intelligenten Messung und Steuerung.

Leichter Rückgang beim Jahresgewinn

Die Auswirkungen der Verwerfungen am Stromgrosshandelsmarkt und der tieferen Eigenproduktion zeigten sich den auch beim Jahresergebnis: Der Jahresgewinn lag mit 5,7 Mio. CHF im vergangenen Geschäftsjahr unter dem Vorjahr. Werner Jauch ist allerdings überzeugt: «Mit Blick auf die vielen Herausforderungen, welche wir zu meistern hatten, ist das ein solides Ergebnis. Dieses war nur möglich dank des grossen Einsatzes meiner Mitarbeitenden. Ihnen gebührt dafür ein grosses Dankeschön.» Die Wertschöpfung der ganzen EWA-energieUri-Gruppe betrug im Geschäftsjahr 2021/22 46,2 Millionen CHF. Davon bleiben rund 98 Prozent im Kanton Uri. «Ein merklicher Teil davon fliesst in Form von Wasserzinsen, Steuern und weiteren Abgaben an den Kanton Uri, die Korporation Uri und die Urner Gemeinden», wie Werner Jauch ergänzte.

Weiterer Ausbau der erneuerbaren Energien

«Unsere 12 Wasserkraftwerke, welche wir in den vergangenen Jahren zusammen mit Partnern im Kanton Uri erfolgreich umgesetzt haben, sind eine wichtige und nachhaltige Investition in die Urner Versorgungssicherheit», ist Werner Jauch überzeugt. Er ergänzte: «Das realisierbare Zubaupotenzial der Wasserkraft, Windkraft und Alpinen Photovoltaik ist auch in Uri nach wie vor vorhanden und muss, wenn wir die Energiewende schaffen wollen, auch effektiv genutzt werden.» Nur so gelingt es, die Winterstromlücke in der Schweiz nachhaltig zu verkleinern und die Abhängigkeit vom Ausland zu verringern. EWA-energieUri ist bereit, zusammen mit seinen bewährten Partnern: dem Kanton, der Korporation, den Gemeinden und weiteren Partnern, diese Verantwortung wahrzunehmen.

Erneuerungswahlen im Verwaltungsrat

Anlässlich der diesjährigen Generalversammlung waren auch die Erneuerungswahlen des gesamten Verwaltungsrats traktandiert. Neben den bereits durch den Landrat gewählten Vertretern des Kantons Uri, Urban Camenzind und Urs Janett, stellten sich auch alle anderen bisherigen Verwaltungsratsmitglieder für eine weitere Amtszeit zur Verfügung. Das sind alphabetisch: Marion Klein, Urs Meyer, Andreas Ruch, Kurt Schuler, Martin Schwab und Pascal Ziegler. Sie alle wurden von der Versammlung wiedergewählt.

Bild: Verwaltungsratspräsident Martin Schwab eröffnete die Generalversammlung mit einem Referat unter dem Titel «Turbulente Zeiten».