Grossaufmarsch an EWA-energieUri Generalversammlung

An der 129. ordentlichen Generalversammlung von EWA-energieUri nahmen rund 420 Aktionärinnen und Aktionäre sowie Gäste teil. Der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung von EWA-energieUri konnten der Versammlung trotz anspruchsvollem Umfeld ein erfreuliches Jahresergebnis präsentieren.

Verwaltungsratspräsident Kurt Schuler stellte in seiner Begrüssungsansprache den Stellenwert von EWA-energieUri für die Urner Volkswirtschaft ins Zentrum. Ein gutes Beispiel dafür ist für Kurt Schuler der Ausbau der Urner Wasserkraft: «Alleine in den vergangenen Jahren hat EWA-energieUri zusammen mit Partnern 134 Millionen CHF in die Wasserkraft investiert und 12 neue Wasserkraftwerke im Kanton Uri gebaut. Ein weiteres, das Kraftwerk Meiental, ist bereits in Planung. Von diesen Investitionen blieben über 100 Mio. CHF in Uri.» Diese neuen Wasserkraftwerke bringen der öffentlichen Hand in Form von Steuern, Wasserzinsen oder Dividenden Zusatzeinnahmen von circa 3,8 Mio. CHF pro Jahr. Zudem schaffen und sichern der Betrieb und Unterhalt auch Arbeitsplätze im Kanton Uri. Der Verwaltungsratspräsident betonte: «Auf diese Meisterleistungen dürfen wir stolz sein. Die Weitsichtigkeit hat sich ausbezahlt.» EWA-energieUri ist mit heute 369 Mitarbeitenden, darunter rund 75 Lernende, zudem eine der grössten Arbeitgeberin und der grösste Ausbildungsbetrieb im Kanton Uri. «Umso mehr ist es für die Urnerinnen und Urner ein grosser Erfolg, dass die öffentliche Hand nach 115 Jahren wieder die Mehrheit an EWA-energieUri hat», zeigte sich Kurt Schuler erfreut.

Historisches und turbulentes Jahr

Werner Jauch, Vorsitzender der Geschäftsleitung von EWA-energieUri, blickte im zweiten Teil der Generalversammlung auf das Geschäftsjahr 2022/23 zurück. Werner Jauch sprach zu Beginn über die Veränderungen bei der Eigentümerstruktur vom vergangenen Sommer: «Diese Beteiligungsanpassungen waren mit zahlreichen operativen Herausforderungen verbunden, von verschiedenen Mitarbeitenden war neben dem Tagesgeschäft ein Sondereffort nötig gewesen.» Dies alles in einer Energiewelt, die aufgrund der volatilen Energiepreisen am Grosshandelsmarkt sowie den zunehmenden Regulierungen und Abgaben anspruchsvoll bleibt. Werner Jauch betonte: «Auch in den kommenden Jahren werden uns diese Themen stark beschäftigen, umso mehr bewährt sich unsere Strategie mit dem integrierten Geschäftsmodell sowie die vorausschauende Planung.»

Energievolle Highlights

Auch in diesem Jahr konnte Werner Jauch der Generalversammlung zahlreiche Highlights präsentieren: «Mit der Einweihung des Kraftwerks Palanggenbach im letzten Frühling konnten wir einen weiteren Meilenstein im Ausbau der erneuerbaren Energien im Kanton Uri erfolgreich erreichen». Ein weiteres Highlight war die Inbetriebnahme des ersten Nahwärmeverbunds in Bürglen. Nahwärmeverbunde sind ein Teil der CO2-freien und erneuerbaren Gesamtenergielösungen von EWA-energieUri. Auch rund um die Digitalisierung konnte Werner Jauch Erfreuliches berichten. So ist mit der neu eingeführten energieUri-App für die Kundinnen und Kunden konkreter Mehrwert geschaffen worden. Die App kann unter anderem Push-Meldungen empfangen, zum Beispiel bei Stromausfällen. Zudem lässt sich damit auch der eigene Stromverbrauch jederzeit überwachen, was aktiv beim Energiesparen hilft. Die App und das Kundenportal stossen auf grosse Beliebtheit, mehrere tausend Kundinnen und Kunden nutzen sie bereits.

Solides Jahresergebnis

EWA-energieUri präsentierte der Generalversammlung solide Finanzkennzahlen. Das Betriebsergebnis (EBIT) der EWA-energieUri AG blieb im Vergleich zu den Vorjahren mit 9,8 Mio. CHF relativ stabil. Das Unternehmensergebnis ist mit 8,5 Mio. etwas höher als im Vorjahr. Der Hauptgrund für diesen höheren Jahresgewinn sind die im Vergleich gegenüber den Vorjahren geringeren Rückstellungen. Der Jahresgewinn würde sich ansonsten ebenfalls im Rahmen der Vorjahre bewegen. Das neue Aktionariat stimmte für eine höhere Dividendenausschüttung, wovon aufgrund der Mehrheit der öffentlichen Hand an der EWA-energieUri AG hauptsächlich die Urner Bevölkerung profitiert. Keinen Einfluss auf den Gewinn haben die Strompreise der grundversorgten Endkunden: Weil der Gewinn in der Grundversorgung bundesrechtlich reguliert ist, führten die Strompreiserhöhungen nicht zu einer Zunahme des EBIT. Diese sind ausschliesslich höheren Fremdbeschaffungskosten geschuldet. Auch auf Stufe der EWA-energieUri-Gruppe bleiben das Betriebsergebnis mit 13,6 Mio. CHF und das Unternehmensergebnis mit 9,8 Mio. CHF im Mehrjahresvergleich ebenfalls relativ stabil, wobei das Vorjahr aufgrund der tieferen Produktion unterdurchschnittlich war. Die gesamte Wertschöpfung der EWA-energieUri-Gruppe hat im vergangenen Geschäftsjahr erstmals die 50-Millionen-Grenze übertroffen und beläuft sich auf 50,4 Mio. CHF. Auch die Beiträge der EWA-energieUri-Gruppe an die öffentliche Hand haben sich deutlich gesteigert: «Allein die Gemeinden, der Kanton Uri und die Korporation Uri profitierten in Form von Abgaben und Steuern im vergangenen Geschäftsjahr von 14,4 Mio. CHF, was gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme von 36 Prozent bedeutet», erklärte Werner Jauch.

Fokus Ausbau erneuerbare Energien

EWA-energieUri hat in den vergangenen 10 Jahren zusammen mit Partnern Investitionen in der Höhe von rund 200 Mio. CHF getätigt, allein im Geschäftsjahr 2022/23 waren es 14,1 Mio. CHF. Der grösste Teil dieser Investitionen kommt dem Ausbau der erneuerbaren Energien im Kanton Uri und damit auch der Versorgungssicherheit zugute. Dieser konsequente Zubau von CO2-freier Energie steht auch im neuen Geschäftsjahr im Zentrum. «Auch im Kanton Uri haben wir nach wie vor realisierbares Zubaupotenzial, und zwar sowohl bei der Wasserkraft, der Windkraft als auch der Photovoltaik, inklusive alpiner PV-Anlagen», führte Werner Jauch aus und betonte: «Wir von EWA-energieUri sind bereit, zusammen mit unseren bewährten Partnern – Kanton, Korporation, den Gemeinden sowie weiteren Partnern – diese Verantwortung wahrzunehmen und den Ausbau der erneuerbaren Energien in Uri voranzutreiben.» Ein besonderer Fokus legt der Urner Energiedienstleister im neuen Geschäftsjahr zudem auf die weitere Flexibilisierung des Kraftwerkparks.

Verabschiedungen im Verwaltungsrat

Aufgrund der Anpassungen des Aktienrechts im vergangenen Kalenderjahr stand auch eine Statutenänderung auf der Traktandenliste, welche von der Versammlung angenommen wurde. Anlässlich der diesjährigen Generalversammlung kam es zudem im Nachgang zur ausserordentlichen Generalversammlung vom vergangenen Juli zu mehreren Verabschiedungen von Verwaltungsratsmitgliedern. Das sind alphabetisch: Marion Isabella Klein, Urs Meyer, Andreas Ruch und Pascal Ziegler. Die Arbeit von ihnen allen wurde von der Versammlung mit grossem Applaus verdankt. Ebenfalls geehrt wurde die langjährige Verwaltungsratssekretärin Margrit Furrer, die 22 Jahre lang mit grossem Engagement das Sekretariat für den Verwaltungsrat geführt hat.

Bild: Kurt Schuler leitete seine erste Generalversammlung als Verwaltungsratspräsident.

Bild: Werner Jauch konnte der Versammlung ein erfreuliches Jahresergebnis präsentieren.